Brautissimo: Hochzeitsbräuche zum Polterabend

Im Folgenden möchten wir eine Auswahl bekannter und ggf. etwas weniger bekannter Bräuche zum Polterabend vorstellen.

Kränzen

In manchen Regionen ist es üblich, dass die Freunde und Bekannten am Abend vor dem Polterabend eine Girlande flechten und diese dann an der Tür des Brautpaares gut sichtbar und mit viel „Tamtam“ aufgehängt wird. Zur Belohnung gibt es vom Brautpaar Essen und Trinken (und nicht grad wenig)…
…und vor der Silberhochzeit das Gleiche wieder…
…und vor der Goldenen…

Junggesellenabschied

Den letzten Abend in ‚Freiheit‘ genießen viele Bräute und Bräutigame mit ihren besten Freundinnen oder Freunden. Sie ziehen durch Kneipen und lassen die alten Zeiten nochmals Revue passieren. Mitunter lassen sich die Freunde auch lustiges für diesen Abend einfallen. So müssen z.B. die zukünftigen Brautleute Dinge an fremden Menschen verkaufen, die ihnen auf dem Weg begegnen. Diese Menschen schreiben dann auf einem Shirt ein paar Glückwünsche für die Braut/Bräutigam.

Porzellan zerschmeißen – klassisches Poltern

Im Kreise von Freunden, Bekannten und Verwandten verabschiedet sich das Paar aus dem Kreis der Unverheirateten. Alle Gäste bringen Porzellan oder Steingut mit und vor Betreten des Festsaales wird alles vor der Tür zerschlagen. Daher der Name ‚poltern‘ und es sollen die bösen Geister vertrieben werden und das Glück sichern. Anschließend muss dann das Paar die Scherben gemeinsam zusammenkehren. Bitte kein Glas zum Zerschlagen mitbringen!
Sinn: Das Brautpaar soll hier zeigen, dass sich das Paar in der Zukunft alle Lasten teilen wird!

Kindersturm

Früher war es in vielen Gegenden üblich, dass die Nachbarskinder auf dem Polterabend für viel Lärm und Gepolter sorgten. Sie kamen in einem großen Haufen angerannt und hatten eine Menge Spaß. Zum Schluss wurde ihnen ein Stück Kuchen oder Naschwerk überreicht.

Folter statt Polter

Der Bräutigam wurde am Polterabend an einer Leiter oder Leiterwagen angebunden und wurde von Wirtschaft zu Wirtschaft gefahren. Dort musste er für all seine Freunde die Zeche zahlen. Manchmal wurde dem wehrlosen Bräutigam auch Schnaps oder Bier eingeflößt. Fast noch gemeiner ist es, den Bräutigam in eine Kiste zu stecken und ihn dann zur Wirtschaft zu transportieren. Auch hier musste er eine Mange Alkohol trinken und zusätzlich wurde ihm in der engen Kiste oft auch noch schwindelig. Ist also mehr eine Folter und nicht besonders nachahmenswert! (Österreich)

Baby in Windeln

Am Polterabend wurde dem werdenden Bräutigam von einem jungen Mädchen ein ausgestopftes Wickelkind vor die Füße gelegt. Wenn der Bräutigam errötete, waren sich die Leute sicher, dass er eine heimliche Liebschaft oder sogar uneheliche Kinder hatte. (Süddeutschland)